„Als Antisemitismus wird die Feindschaft gegenüber und Diskriminierung von Juden und Jüdinnen bezeichnet. Dabei bezieht sich die Feindseligkeit sowohl auf religiöse als auch rassistische Vorurteile (z. B. die äußerliche Erscheinung oder den Charakter).
Antisemitismus kann sich auch gegen Nicht-Juden richten, wenn Personen scheinbare „jüdische Interessen“ unterstützen oder auch nur für Juden gehalten werden. Von antisemitischer Israelfeindlichkeit spricht man, wenn sich die Vorurteile gegen den
Staat Israel als jüdisches Kollektiv richten.
Antisemitismus hat eine lange Tradition und reicht bis in die Antike zurück. Mit dem Holocaust (der Shoah) als Massenmord an über sechs Millionen jüdischen Menschen in Europa erreichte der Antisemitismus seinen Höhepunkt.
Antisemitismus wird oft bei einfachen Erklärungen von komplexen Zusammenhängen, z. B. wirtschaftlichen Krisen, Revolutionen oder sogar Kriegen deutlich.
Antisemitismus kommt in der gesamten Gesellschaft vor. Er äußert sich als Wahrnehmung eines bestimmten Bildes von Juden und Jüdinnen, durch Verschwörungstheorien, Erniedrigungen und Beleidigungen in Bildern und Witzen, Schändungen von Friedhöfen, Synagogen und Gedenkstätten bis hin zu körperlicher
Gewalt und Morddrohungen.“
(Bundeszentrale für politische Bildung)
Antisemitismus als Feindseligkeit gegen Jüdinnen und Juden artikuliert sich vielfältig und hat verschiedene Begründungsformen. Die geförderten Projekte sollen sich mit den Antisemitismusphänomenen der Gegenwart auseinandersetzen und konkrete Ansätze und Angebote entwickeln.